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San Juan - Philippinen, letzter Teil 😊🇵🇭

Autorenbild: Mathias KaldekMathias Kaldek

Wir haben wirklich keine großen Ansprüche.. mal ehrlich 🤣
Wir haben wirklich keine großen Ansprüche.. mal ehrlich 🤣

Es ist schon seltsam, wie sich die Dinge auf einer so langen und intensiven Reise entwickeln. Ist man zu Beginn noch total euphorisiert und läuft auf jede Sehenswürdigkeit gespannt zu, verflacht die Aufmerksamkeit und das Interesse im Verlauf der Zeit. Aber warum ist das so? Schließlich haben wir doch gerade alles, was man sich so vorstellen kann: Ferne Länder, exotische Strände, das Meer, neue kulinarische Genüsse, interessante Begegnungen mit Menschen, und, und, und…

Ja, das ist es doch. Dennoch kommt der Moment, wo man im Kopf sein Fazit zieht und alles Erlebte mal auf den Prüfstand stellt.


Ein Fazit kommt immer am Schluss? Nein, auch gern mal zwischendurch. Und es bedeutet auch keinen Abschluss, sondern nur einmal einen Schulterblick zu machen, um zu schauen, wo man gerade steht. Also.. wir sind nun seit über drei Wochen auf den Philippinen und man sollte denken, dass das doch ein echter Traum sein muss. Und so nach hinten gesehen ist das auch so. Wir waren in Legazpi und haben einen Vulkan gesehen, wir waren in Cebu und haben dort eine spannende Canyoning-Tour gemacht, wir waren auf Boracay (im letzten Bericht) und haben dort eine wunderbare Zeit am Strand und am Meer verbracht. Nun sind wir nach Vigan und zuletzt in San Juan angekommen. Also nicht so schlecht.


Zu Vigan: Wir hatten dort eigentlich für mehrere Tage geplant, wussten aber bereits am ersten Abend dass wir hier wenig finden werden. Schade eigentlich, da wir uns mehr erhofft hatten. Unsere Unterkunft ist eine Pilgerherberge, die auch noch den deutschen Namen "Benediktus Pilgerhaus" trägt. Schlicht und einfach, so wie wir es von unseren Erfahrungen auf dem Jakobsweg kennen. Aber in diesem Fall leider auch sehr laut und hellhörig, was mir dann für 2 Nächte fast den Schlaf raubt.


Die Stadt ist dann aber auf ihre Weise dennoch ganz schön, aber nach einer halben Stunde sind wir dann auch durch mit allen "Ausversehenswürdigkeiten". Hier gibt es wirklich wenig zu tun und wenig zu sehen. Die alten Ruinen und historischen Häuser aus der spanischen Kolonialzeit sind tatsächlich in die Jahre gekommen. Und das Essen ist auch hier eine Enttäuschung. (Mehr dazu in Birgits Bericht) Somit bleiben ein paar schöne Bilder und ein paar nette Eindrücke hängen, bevor wir uns entschließen, unsere Reise vorzeitig fortzusetzen.


(Das Highlight des Tages: Wasserspiele in Bunt..)


Mit dem Bus gehts dann also bereits zwei Tage später weiter. Das erste Mal hier auf den Philippinen fahren wir mit einem Bus und sind positiv überrascht, wie einfach und gut das geht. Leider findet man hier selten die Möglichkeit aufgrund der oftmals großen Distanzen. Die Tickets dazu sind schnell gekauft und geben uns ein kurzes Rätsel bezüglich der Handhabung auf... gern mal selbst schauen. 🤔Und schon nach 3,5 Stunden sind wir am Zielort. San Juan, La Union. Der Ort, der von den Philippinos auch als die Surfhochburg bezeichnet und welcher über alle Maßen gelobt wird. Hier werden wir den Rest unserer Zeit auf den Inseln verbringen, bevor wir dann weiterreisen zum nächsten großen Abenteuer. ❓🇯🇵🤫

Wie viel haben wir wohl bezahlt? Und zu welchem Datum fand unsere Reise statt?
Wie viel haben wir wohl bezahlt? Und zu welchem Datum fand unsere Reise statt?

Die Philippinen haben uns eines noch einmal deutlich gemacht: Die eigene Komfortzone ist nicht unendlich dehnbar. 🤔 Es sind oftmals die scheinbar selbstverständlichen und für uns oft so normalen Dinge, die plötzlich relevant werden, wie z. B. gesundes und nahrhaftes Essen, einen (sauberen und bezahlbaren) Schlaf- und Lebensort und das Gefühl von Sicherheit (in unserem Fall beim Reisen). Wir sind da mittlerweile einige Male bereits über unsere eigenen, bisherigen Grenzen gegangen. So viel steht fest. Aber das alles hat uns immer mehr bewußt gemacht, was für uns wichtig ist und auf welche Bedürfnisse wir achten müssen, damit es uns gut geht. Und dabei spreche ich nicht von Luxus... Der wird aktuell für uns ganz anders definiert. Wir haben gelernt, mehr und mehr wieder auf unsere innere Stimme zu hören. Klar und deutlich zu formulieren, was uns wichtig ist und dafür auch einzustehen. Und dabei geht es nicht um besondere oder großartige Dinge.


Dazu eine Anekdote aus unserem Reisealltag:

Wie viel wir noch zu lernen haben, sehen wir immer mal wieder so zwischendurch. Beim Hinnehmen von Dingen, die wir eigentlich nicht möchten, weil man im ersten Reflex nachgibt, anstatt bei seinem ersten Impuls zu bleiben. Ein Beispiel: Wir suchen hier relativ oft nach einfachem, aber gutem Essen. Schwierig genug, wenn man in erster Linie Gemüse oder generell vegetarisch unterwegs ist. Aber wir finden auf den Speisekarten schon manchmal auch Gemüsegerichte. Wichtig hier ist aber, immer noch mal und noch mal zu sagen, dass man kein Fleisch im Gemüse möchte. So auch heute... Also bestellen wir. Gemüse. Wir haben uns gefreut wie die Schneekönige und sehen die beiden großen Platten mit Reis auf uns zukommen. Dann die Ernüchterung. Das gesamte Gemüse ist durchsetzt mit Schweinefleisch. 🐖🥓🐷 In Mengen. Aber wir nehmen es so hin. Im ersten Moment. Und dann kommt der Ärger hoch. Wir wollten das nicht so, weil wir doch etwas anderes bestellt haben. Aber wir nehmen es hin und ärgern uns einfach nur, anstatt unserem Unmut Luft zu machen und die falsch gelieferte Bestellung zurückgehen zu lassen. Erst später, als wir wieder auf dem Heimweg sind, bemerken wir, wie sehr uns das Ganze doch noch immer ärgert. Aber zu spät. Die Erkenntnis, die wir daraus ziehen ist schon bekannt, aber noch immer überarbeitungswürdig. 😏 Nämlich: Wenn du nicht klar für deine Bedürfnisse einstehst, darfst du dich anschließend nicht über das Resultat ärgern. Für entstandene Situation kann niemand etwas, außer wir selbst. Oder konkret auf uns bezogen: Das wir uns darüber ärgern, hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass man uns falsch verstanden hat, sondern vielmehr, dass wir zunächst nicht klar formuliert und dann nicht reklamiert haben, dass wir das so nicht möchten. Dann bleibt ein saurer Beigeschmack und der Ärger über unser eigenes Verhalten. Und wir lernen in diesen Momenten - jeden Tag - etwas über uns und unsere Bedürfnisse. 🙏


Diese Woche bleiben wir noch in San Juan - La Union und werden dann weiterreisen. Es geht weit weg in Richtung Osten. Bis dahin genießen wir die Ruhe und Gemütlichkeit unserer kleinen Hütte hier im Garten. Und bezüglich der Ernährung haben wir auch eine Lösung gefunden. Der Markt hier am Ort ist nur 2,5 km entfernt und bietet uns genügend Obst und Gemüse, welches wir dann jeweils für unseren Bedarf kaufen und zubereiten müssen. Aber das ist genau das, was wir gerade brauchen.


(Unsere Grundbedürfnisse sind hier mal erfüllt 😉)


Fazit des Tages: Ärgere dich nicht über ein „falsches“ Ergebnis, wenn du vorher nicht eindeutig und unmissverständlich dein innerstes Bedürfnis ausgesprochen hast.

In diesem Sinne… Gute Reise an alle 🙏😊

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